Blinde verklagen Roboter-Restaurant

Ein Verband sehbehinderter Menschen verklagt in den USA das Roboter-Restaurant Eatsa, weil Blinde mit dessen Tablet-Computern keine Bestellungen aufgeben können. Dort gehört es zum Geschäftsprinzip, dass Kunden die Quinoa-Salate und andere kleine Speisen in den Filialen am handlichen Rechner bestellen.

Die Kette verlasse sich „auf ausschließlich optische Displays“ und biete in seinen Tablets keine Möglichkeit, Optionen im Menü per Ton ansagen zu lassen oder per Tastsinn auszuwählen, heißt es in der Klageschrift. Eingabehilfen für Blinde sind in Tablets normalerweise vorgesehen, in den speziellen Eatsa-Menüs bisher aber nicht nutzbar.

Restaurants der im amerikanischen San Francisco gestarteten Kette, die inzwischen auch Filialen in New York und Washington betreibt, sind bis auf die Köche voll automatisiert. Fertige Bestellungen stehen griffbereit in einer von mehreren beleuchteten Kammern.

„Eatsas Design ist blinden Kunden komplett unzugänglich“, schreiben die Anwälte vom Verband American Council of the Blind (ACB) und den Disability Rights Advocates (DRA), die für die Rechte von blinden und sehbehinderten Menschen kämpft, in der Klage vom Donnerstag.

Das Unternehmen verwies in einer Stellungnahme auf Beschäftigte in den Filialen, die jederzeit bei der Bestellung helfen könnten. „Wir bedauern, dass die DRA die Mitarbeiter bei Eatsa nicht einbezogen hat, bevor sie rechtliche Schritte unternommen hat“, teilte Eatsa mit und zeigte sich offen für eine „einvernehmliche“ Lösung.

In Japan sind automatisierte Restaurants, in denen Kunden etwa Sushi oder andere Speisen am Tablet bestellen, schon länger üblich. Auch in Berlin versucht sich ein Restaurant mittlerweile an dem Konzept.

Quelle: dpa