DSO: Ärzte für Organspende motivieren – Kritik an Leistungsdruck

Kampf gegen den Mangel an Organspenden ist nach Ansicht der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) auch eine noch größere Sensibilisierung der Ärzte für das Thema nötig. Es sei wichtig, Ärzte in Krankenhäusern dahingehend zu motivieren, sagte der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel, am Donnerstag bei einem Kongress in Frankfurt. „Und nicht einfach eine Therapie zu beenden, ohne an die Option Organspende gedacht zu haben.“

Dass manche Ärzte bei medizinischen Notfällen nicht an eine mögliche Spende von Organen eines Kranken dächten, liege auch an der „enormen Leistungsverdichtung“ in Kliniken. „Das ist nicht böse Absicht“, betonte Rahmel. Der Zeitdruck sei hoch.

Die Zahl der Krankenhäuser sei geschrumpft, gleichzeitig aber die Zahl der Patienten auf Intensivstationen gestiegen. Der Vorsitzende des DSO-Stiftungsrates, Björn Nashan, sagte, gesetzlichen Krankenkassen müsse klargemacht werden, dass ein System nicht totgespart werden dürfe. „Alle sind unter Kostendruck und keiner denkt mehr an den Patienten.“

Quelle: dpa