Erlanger Mediziner planen die erste Gebärmutter-Transplantation in Deutschland. Im nächsten Jahr könnte die Frauenklinik am Universitätsklinikum die Genehmigung und das nötige Wissen dafür haben, wie Klinik-Leiter Matthias Beckmann sagt. 100.000 Euro wird der Eingriff schätzungsweise kosten. Auch zwei Gruppen in Heidelberg und Tübingen planen solche Eingriffe.
Die Transplantation soll Frauen helfen, die aufgrund einer genetischen Veränderung von Geburt an keine oder eine zu kleine Gebärmutter haben. Betroffen seien 5000 bis 10.000 Frauen in Deutschland. Auch Frauen, die ihre Gebärmutter nach einer Krebserkrankung verloren haben, könnten operiert werden. Hier gebe es 500 bis 1000 Fälle im Jahr. Die Empfängerinnen sollten zwischen 25 und 40 Jahren alt sein.
Dass der Eingriff machbar ist und so gesunde Kinder geboren werden können, hat der Gynäkologe Mats Brännström mit Transplantationen in Schweden gezeigt. Im Jahr 2014 brachte in Göteborg zum ersten Mal weltweit eine Frau mit einer gespendeten Gebärmutter ein gesundes Baby auf die Welt. Inzwischen sind fünf Kinder auf diese Weise geboren worden.
Quelle: dpa