Kinder bei Pseudokrupp-Anfall an die frische Luft bringen

Es passiert meist gegen Mitternacht: Das Kind hustet plötzlich bellend, laut und trocken. Es pfeift beim Einatmen, man könnte meinen, es ersticke. Tatsächlich hat es vermutlich einen Pseudokrupp-Anfall. Eltern sollten wissen, dass diese Anfälle normalerweise nicht gefährlich sind, erklärt Janko von Ribbeck, der ein Buch über Erste Hilfe bei Kindern geschrieben hat.

Bei einem Pseudokrupp-Anfall schwellen die Schleimhäute der Atemwege an, häufig ausgelöst durch Viren und meist in der Nacht. Zu dieser Zeit schüttet der Körper am wenigsten des entzündungshemmenden Hormons Cortisol aus.

Hören Eltern den charakteristischen bellenden Husten, sollten sie ihr Kind aufrecht auf den Arm nehmen und entweder zum geöffneten Fenster bringen oder mit nach draußen nehmen. Kalte Luft lässt die Atemwege wieder abschwellen. Notfalls hilft auch ein geöffneter Kühlschrank.

Wer unsicher ist oder selbst in Panik gerät, sollte den Notruf unter der Nummer 112 kontaktieren. „Dafür muss sich niemand schämen“, betont von Ribbeck. Ist der Anfall schon wieder vorbei, wenn der Rettungswagen da ist, fährt er eben wieder ab. „Besser man ruft einmal zu oft an als einmal zu selten.“ Bis zur Einschulung haben rund zehn Prozent der Kinder gelegentlich Pseudokrupp-Anfälle.

Quelle: dpa