Im Rahmen einer Reform des Gesundheitswesens hat der französische Staatspräsident Emmanuel Macron eine verstärkte Ausbildung von Medizinern angekündigt. Die Numerus clausus genannte Zugangsbeschränkung solle von 2020 an wegfallen. „Das (bisherige) System ist absurd“, sagte Macron am Dienstag in Paris bei einer Grundsatzrede. „Wir werden mehr Mediziner ausbilden.“ Seit langem klagen Menschen in ländlichen Gebieten Frankreichs über Ärztemangel.
Vom Herbst übernächsten Jahres an werde es kein Auswahlverfahren (concours) mehr am Ende des ersten gemeinsamen Studienjahres für Berufe im Gesundheitsbereich geben, kündigte der Staatschef an. Seit 1971 begrenzt der Numerus clausus die Zahl der Plätze im Auswahlverfahren, wie die Tageszeitung „Le Monde“ berichtete. Mehr als drei Viertel der Teilnehmer dieser Wettbewerbe scheitern demnach.
In Deutschland gehören Medizin, Tier- und Zahnmedizin sowie Pharmazie zu den Fächern mit einer zentralen Studienplatzvergabe. Wer Arzt werden möchte, braucht sehr gute Schulnoten und muss oft trotzdem mit Wartesemestern rechnen.
Quelle: dpa