„Spiegel“: Anträge für Jodtabletten in Region Aachen verdoppelt 

In der Region Aachen haben laut „Spiegel“ inzwischen mehr als 75.000 besorgte Bürger vorsorglich Jodtabletten für den atomaren Ernstfall beantragt. Die Zahl habe sich seit vergangener Woche mehr als verdoppelt, berichtet das Nachrichtenmagazin. Anfang der Woche hatte der Betreiber mitgeteilt, dass ein Meiler in dem umstrittenen belgischen Kernkraftwerk Tihange länger abgeschaltet bleibt als ursprünglich geplant.

Der Kraftwerksblock 1 war Mitte September für eine außerplanmäßige Wartung abgeschaltet worden und sollte nach einigen Tagen wieder ans Netz gehen. Am Montag hatte der Betreiber Electrabel mitgeteilt, dass der Block noch bis 30. November außer Betrieb bleibe.

Anwohner der Region Aachen können seit dem 1. September kostenlos Jodtabletten beziehen, um im Fall eines Atomunfalls besser gegen Schilddrüsenkrebs geschützt zu sein. In Nordrhein-Westfalen und besonders im Grenzgebiet zu Belgien steht das etwa 70 Kilometer entfernte Atomkraftwerk Tihange seit längerem in der Kritik. Belgische Wissenschaftler hatten im Block 2 eine Vielzahl von Mikrorissen gefunden.

Quelle: dpa