Studie: Die Hektik der Moderne verkürzt die Schlafdauer nicht

Die Mitglieder von Naturvölkern schlafen nicht länger als die industrieller Gesellschaften. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Fachmagazin Current Biology veröffentlichte Studie der University of New Mexico. Dafür untersuchte ein Team um Gandhi Yetish das Schlafverhalten von drei ursprünglich lebenden Volksgruppen: den Hadza aus Tansania, den San aus Namibia und den Tsimanen aus Bolivien. Die Jäger und Sammler schlafen nach Studienangaben durchschnittlich nur knapp 6,5 Stunden pro Nacht.

Damit befinden sie sich sogar am unteren Ende der Schlafskala von Industrienationen. „Der kurze Schlaf in diesen Kulturen stellt die Annahme, dass der Schlaf in der ‘modernen’ Welt erheblich reduziert wurde, infrage”, sagte Jerome Siegel, Co-Autor von der University of California. Viele Experten hatten bislang das elektrische Licht, das Fernsehens, das Internet oder alles zusammen für eine verkürzte Schlafdauer der Menschen in Industrieländern verantwortlich gemacht.

Die Studie lässt jedoch keinen generellen Rückschluss auf den Erholungswert des jeweiligen Schlafes zu. Ein wesentlicher Unterschied zeigte sich etwa bei Schlafstörungen. Darunter litten nur sehr wenige Angehörige der Naturvölker – im Gegensatz zu den Menschen in Industrienationen.

Quelle: dpa