Krebs, Demenz oder Schlaganfall – eine solche Diagnose fürchten viele Menschen. Es sind aber längst nicht mehr so viele wie vor einigen Jahren, sagt zumindest eine neue Studie. Warum verlieren schwere Krankheiten ihren Schrecken?
Die Angst vor Krebs, Demenz und anderen schweren Krankheiten ist einer Umfrage zufolge in Deutschland schwächer geworden. 65 Prozent der Befragten gaben in einer Erhebung des Forsa-Instituts für die DAK-Gesundheit an, sie fürchteten sich vor einem bösartigen Tumor. Im Jahr 2010 hatten 73 Prozent diese Befürchtung geäußert, im vergangenen Jahr noch 69 Prozent, wie die Krankenkasse am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Noch deutlicher nahm die Zahl der Menschen ab, die Angst haben, an Demenz oder Alzheimer zu erkranken. 2010 und 2016 hatten jeweils 50 Prozent der Befragten diese Sorge kund getan, jetzt waren es nur noch 39 Prozent.
Deutlich zurück ging laut der repräsentativen Umfrage auch die Angst vor einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt, einem Unfall mit schweren Verletzungen oder vor einer schweren Augenerkrankung. Eine ähnliche Tendenz zeigte sich bei der Frage nach der Furcht vor einer psychischen Erkrankung, einem schweren Lungenleiden oder Diabetes. Angst vor einer Geschlechtskrankheit wie Aids äußerten nur noch 9 Prozent (2010: 14 Prozent).
Die Ursache des Trends konnte die Krankenkasse nicht erklären. „Gegebenenfalls besteht ein Zusammenhang mit der guten medizinischen Aufklärung und einem Vertrauen in die moderne Medizin“, sagte DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. Klar ist immerhin, dass die große Mehrheit der Menschen in Deutschland sich gesund fühlt. Laut der Umfrage bewerten 88 Prozent ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut.
Die Krankenkasse beklagt, dass auch die Zahl der Menschen sinkt, die an einer Vorsorgeuntersuchung teilnehmen, regelmäßig Sport treiben und sich gesund ernähren.
Quelle: dpa