Was eine Grippeschutz-Impfung bringt

© picture alliance/dpa Themendienst

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Nicht nur der Winter, auch die nächste Grippewelle kommt bestimmt. Eine Impfung verhindert zwar keine bakteriellen Infektionen, die häufig die Ursache einer Erkältung sind – vor Grippeviren aber kann sie schützen. Bis zum Winter sollte man mit dem Impfen nicht warten.


Auch wenn die Grippewelle meist erst nach Neujahr kommt: Wer sich mit einer Impfung gegen Influenza-Viren schützen will, sollte bald zum Arzt gehen. Idealerweise im Oktober, spätestens aber im November wird es Zeit für die Grippeschutz-Impfung – das rät Prof. Thomas Löscher, Experte für Infektionskrankheiten aus München. Mindestens acht Tage brauche der Impfstoff, bis er im Körper einen Schutz aufbaut. „Nach rund zwei Wochen ist der Schutz ganz da.” Aber was sollte man sonst noch zur Grippeschutz-Impfung wissen?

Wer sollte sich impfen lassen?

Einigen Menschen setzen Influenza-Viren besonders zu: Sie können schwer erkranken und an einer Grippe sogar sterben. Dazu zählen zum Beispiel Ältere. „Ihr Immunsystem lässt nach”, erklärt Prof. Löscher. Das Robert Koch-Institut empfiehlt Menschen ab 60 Jahren die Impfung. Wer eine chronische Krankheit hat oder an einer Immunschwäche leidet, sollte sich ebenfalls impfen lassen. Auch bei Schwangeren wird häufig zu einer Impfung geraten, sagt Löscher, „vor allem dann, wenn weitere Risikofaktoren wie Diabetes ins Spiel kommen.” Meist wird im zweiten Drittel der Schwangerschaft geimpft, bei erhöhtem Risiko vorher.

Ist die Impfung auch für andere Menschen sinnvoll?

Durchaus. Vor allem, wenn diese einen Arbeitsplatz mit viel Publikumsverkehr haben oder in Bereichen tätig sind, in denen sie eher mit Grippekranken in Kontakt kommen, erläutert Löscher. Dazu zählen unter anderem Altenheime, Arztpraxen, aber auch Supermärkte.

Warum muss jedes Jahr geimpft werden?

Die Influenza-Viren, die im Umlauf sind, ändern sich. Entsprechend wird jedes Jahr die Zusammensetzung des Impfstoffs angepasst.

Bietet eine Impfung 100-prozentigen Schutz?

Nein. Sogenannte Dreifach-Impfstoffe enthalten Antigene von drei Influenza-Stämmen, Vierfach-Impfstoffe entsprechend von einem Stamm mehr. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legt auf Basis von Daten aus verschiedenen Laboren weltweit jedes Jahr fest, wie der Impfstoff zusammengesetzt wird. Der Stoff enthält Antigene für Viren, welche in der kommenden Influenzasaison erwartet werden. Grippeviren sind aber wandelbar, manchmal verbreiten sich auch andere Viren als erwartet. Vor ihnen schützt die Impfung dann weniger oder sogar gar nicht.

Wie gut schützt der Impfstoff dann?

„Die Impfstoffe schützen zu 70 bis 80 Prozent vor den im Impfstoff enthaltenen Viren”, taxiert Löscher. Etwas breiter ist der Schutz bei der Vierfach-Impfung: „Da ist die Wahrscheinlichkeit etwas geringer, dass man Pech hat und von einem nicht im Impfstoff enthaltenen Influenzavirus angesteckt wird.”

Quelle: dpa