Dokumentarfilm „Ik ben Alice“

„Im Jahr 2024 wird es viermal so viele 80-Jährige geben wie heute.“ Mit diesem Satz beginnt der Dokumentarfilm „Ik ben Alice“ (dt. „Ich bin Alice“). Die Frage, die den holländischen Regisseur Sander Burger dabei vor allem interessiert, lautet: Wie können wir mit der demografischen Entwicklung und einer alternden Gesellschaft umgehen?

Viele ältere Menschen leben sozial isoliert und vereinsamen dadurch. Auch in Pflegeheimen fehlt oft die Zeit für ein kurzes Gespräch mit den Patienten und ein paar nette Worte. Heute schon gibt es viel zu wenige Fachkräfte im Bereich Altenpflege, um der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen gerecht zu werden.

Mit dieser Problematik beschäftigt sich der Dokumentarfilm. Sander begleitet das Experiment eines Forschungsteams aus den Niederlanden: Eine Puppe mit künstlicher Intelligenz, ein Prototyp eines sogenannten Socio-Robs (dt. sozialer Roboter), wird in das Leben von drei älteren, alleinstehenden Damen eingegliedert – ein Experiment, das nicht ohne Wirkung bleibt.

„Ik ben Alice“ ist ein berührender Film und gibt Anstoß für eine – längst überfällige – gesellschaftliche Debatte über die moralische Vertretbarkeit, eine künstliche Intelligenz, also eine Maschine, für die Pflege von älteren Menschen einzusetzen.

Der Film wurde 2015 auf dem internationalen Filmfestival „Visions du Réel“ im schweizerischen Nyon uraufgeführt und wird seitdem weltweit auf Festivals und Kulturveranstaltungen gezeigt und diskutiert.