Experten fordern Nachbesserung in der Palliativversorgung

In der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen gibt es in Deutschland nach Ansicht von Wissenschaftlern Nachbesserungsbedarf. Es gebe in der Palliativversorgung “viele weiße Flecken”, auch deshalb sei der Zugang dazu hierzulande weder gleich noch gerecht, sagte Hans-Peter Zenner vom Universitätsklinikum Tübingen am Freitag in Berlin. In einigen Regionen gebe es etwa spezialisierte Teams, die sich um Patienten mit unheilbaren Krankheiten kümmern, in anderen nicht.

Auch an den Schnittstellen etwa zwischen ambulanter und stationärer Versorgung gebe es Probleme. Dort nachzubessern sei gerade in der Palliativversorgung wichtig, denn um einen Patienten kümmerten sich bis zu 80 Experten wie Mediziner, Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Psychologen, Geistliche oder auch Juristen, erläuterte Zenner.

Er fordert gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern eine bundesweit einheitliche Palliativversorgung. Zenner ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Palliativversorgung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Diese hat gemeinsam mit der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften Empfehlungen entwickelt. Zu den Forderungen zählt auch eine lückenlose Finanzierung, denn bislang sei dies in den Bundesländern sehr unterschiedlich geregelt. Außerdem müsse die Forschung gestärkt werden, denn noch wisse man zu wenig über eine optimale Palliativversorgung.

Quelle: dpa