Somalia steht wegen anhaltender Dürre am Rande einer Hungersnot. Landesweit sind nach Angaben der Vereinten Nationen gut sechs Millionen Menschen – etwa die Hälfte der Bevölkerung – auf humanitäre Hilfe angewiesen. Nun ist dort auch noch die Cholera ausgebrochen.
In dem von einer Dürre geplagten Somalia sind innerhalb von zwei Tagen mehr als 110 Menschen an Hunger und Cholera gestorben. Das gab der Ministerpräsident des nordostafrikanischen Landes, Hassan Ali Khaire, am Samstag in der Hauptstadt Mogadischu bekannt. Überwiegend handele es sich bei den Toten um Kinder und ältere Menschen, sagte der Chef des örtlichen humanitären Hilfsdienstes, Abdullahi Omar Roble, der Deutschen Presse-Agentur. 70 weitere Menschen würden noch im Krankenhaus behandelt.
Grund für den am Freitag bekanntgewordenen Ausbruch der Krankheit sei Wasserknappheit gewesen. Es gebe nicht genügend Medikamente, um alle Betroffenen zu versorgen.
Cholera ist eine Durchfallkrankehit, die unbehandelt zum Tod führen kann. Die Infektion wird durch Bakterien in der Nahrung oder in verunreinigtem Wasser hervorgerufen.
Erst vor wenigen Tagen hatte Somalia in den Dürregebieten den Notstand erklärt. Von der Wasserknappheit sind derzeit rund 6,2 Millionen Menschen betroffen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist damit auf humanitäre Hilfe angewiesen. Hilfsorganisationen warnten vor einer drohenden Hungersnot. Wegen des Konflikts zwischen Regierungstruppen und islamistischen Al-Shabaab-Milizen können Helfer nicht alle Gebiete erreichen.
Insgesamt sind am Horn von Afrika nach Angaben der Vereinten Nationen derzeit 15 Millionen Menschen von Hunger bedroht.
Quelle: dpa