Schizophrenie

Schizophrenie (von griech. σχίζειν s’chizein „abspalten“ und φρήν phrēn „Geist, Seele, Gemüt“) ist eine Erkrankung des Gehirns. Damit ist gemeint, dass der Erkrankte zwei unterschiedliche Realitäten wahrnimmt: Auf der einen Seite die Welt, so wie sie ist; auf der anderen die „eingebildete“.

Schizophrenie verläuft nicht einheitlich – selbst bei ein und demselben Patienten kann sie je nach Zeitpunkt unterschiedlich verlaufen. Experten sprechen daher auch von Schizophrenien oder einer schizophrenen Erkrankung. Bei den Krankheitssymptomen unterscheiden Mediziner zwischen sogenannten positiven und negativen Symptomen. Positivsymptome (= Symptome, die bei gesunden Menschen nicht vorhanden sind) treten meist nur in akuten Phasen (Schüben) auf. Als typisch gelten: Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Bewegungsstörungen und das Hören von Stimmen. Zu den Negativsymptomen (= das Fehlen von etwas im Vergleich zu Gesunden) gehören etwa Konzentrationsschwäche, Nervosität und Schlafstörungen.

Im Schnitt durchlebt einer von hundert Menschen mindestens einmal in seinem Leben eine schizophrene Episode. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. Männer erkranken allerdings durchschnittlich etwas früher (zwischen 20 und 25 Jahren) als Frauen (zwischen 25 und 35 Jahren). Bei Kindern ist Schizophrenie äußerst selten. Zur Behandlung empfehlen die Praxisleitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) eine Kombination aus Psychopharmaka und Psychotherapie.

Therapie von Schizophrenie

In akuten Krankheitsphasen der Schizophrenie hemmen Psychopharmaka (etwa Antipsychotika) vor allem die Wirkung des Hirnbotenstoffs Dopamin und vermindern dadurch psychotisches Erleben. Dosierung und Therapiedauer sind individuell verschieden und hängen davon ab, in welchem Krankheitsstadium sich der Betroffene befindet. Die meisten können ihre Medikamente nach gut zwei Jahren allmählich wieder absetzen.

Psychotherapie soll Menschen mit Schizophrenie helfen, die Krankheit zu verstehen und zu bewältigen. In der Verhaltenstherapie wird Wert darauf gelegt, ein Erklärungsmodell der Probleme zu erarbeiten. Aus diesem werden Strategien abgeleitet, wie man mit belastenden Symptomen wie Stimmenhören oder Misstrauen am besten umgehen kann. Daneben wird mit dem Patienten geübt, individuelle Frühwarnzeichen der Psychose zu erkennen und im Notfall mit ihnen umgehen zu können.

Unterschied: Schizophrenie ist keine multiple Persönlichkeitsstörung, bei der die Betroffene glauben, eine andere oder mehrere andere Personen zu sein.