Krankenkassen fordern Studien zum Nutzen von Zahnspangen

Die gesetzlichen Krankenkassen fordern, möglichst schnell belastbare Studien zum Nutzen von Zahnspangen und anderen kieferorthopädischen Maßnahmen zu erstellen. Ann Marini, Vize-Sprecherin des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV), sagte der „Welt am Sonntag“, kieferorthopädische Behandlungen kosteten die Beitragszahler jedes Jahr rund eine Milliarde Euro. „Deshalb ist es bedauerlich, dass die Forschungslage zum Nutzen der Behandlungen so dünn ist und wir nicht wissen, ob die Behandlungen mittel- und langfristig überhaupt die erhofften Ergebnisse bringen.“ Ein vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebenes Gutachten des Berliner IGES-Instituts war zu dem Schluss gekommen, dass der medizinische Nutzen von Zahnspangen und kieferorthopädischen Behandlungen nicht ausreichend erforscht sei. Dazu sagte die Sprecherin des Spitzenverbands, neue Studien seien zwar aufwendig und teuer – aber unvermeidlich, um herauszufinden, welche Behandlungen den Betroffenen überhaupt nützten. Denkbar sei eine Anpassung der entsprechenden Richtlinien. Dies könne bedeuten, die Kosten für kieferorthopädische Leistungen durch die Einführung von Behandlungspauschalen zu deckeln und die von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierten Behandlungszeiträume anzupassen, sagte die Sprecherin.

Quelle: dpa