Massen-Protest zwingt EU zu Glyphosat-Debatte

Gegner des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat haben mit ihrem Massen-Protest eine Anhörung im Europäischen Parlament erzwungen. Eine europäische Bürgerinitiative hatte rund 1,1 Millionen gültige Unterschriften für ein Verbot des Pestizids Glyphosat gesammelt, wie die EU-Kommission der Deutschen Presse-Agentur am Freitag bestätigte. Nun dürfen die Organisatoren ihr Anliegen im EU-Parlament vortragen. Die Kommission muss Stellung dazu nehmen.

Außer dem Verbot von Glyphosat in der EU fordern die Unterzeichner eine Reform der Genehmigungsverfahren für Pestizide. Diese sollten nicht auf Basis von Studien zugelassen werden dürfen, „die von der Pestizidindustrie in Auftrag gegeben wurden”, heißt es. Eingereicht hatte das Bündnis aus Nicht-Regierungsorganisationen und Umweltverbänden die Unterschriften Anfang Juli. Seither hatte die Kommission geprüft, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind. Allein rund 670.000 Unterschriften kamen aus Deutschland.

Wenn mindestens eine Million gültige Unterschriften aus mindestens sieben EU-Mitgliedsländern vorliegen, muss sich die EU-Kommission mit einer Bürgerinitiative befassen. In jedem der sieben Mitgliedsstaaten muss dabei eine Mindestzahl von Unterstützern erreicht werden.

Quelle: dpa