In Deutschland verfügen nach einem Medienbericht 1004 Personen über eine Ausnahmeerlaubnis, Cannabis zur medizinischen Selbsttherapie in einer Apotheke zu kaufen. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Parlamentsanfrage hervor, schreiben die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Danach wurden allein im laufenden Jahr 452 Genehmigungen erteilt. Zwei Patienten ist es erlaubt, Cannabis zu medizinischen Zwecken anbauen.
Die Linkspartei, die die Anfrage stellte, fordert einen liberalere Praxis. „Wer Cannabispatienten wirklich helfen will, muss sämtliche bürokratische Hürden abschaffen“, sagte ihr drogenpolitischer Sprecher Frank Tempel. „Je unkomplizierter die Regelung, desto besser für die Patienten.“
Schmerzpatienten sollen künftig Cannabis auf Rezept in der Apotheke bekommen können. Einen entsprechenden Gesetzentwurf brachte die Bundesregierung nach jahrelangen Diskussionen im Mai auf den Weg. Für Schwerkranke sollten die Kosten für Cannabis als Medizin von ihrer Krankenkasse übernommen werden, wenn ihnen nicht anders geholfen werden könne, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) seinerzeit. Eine generelle Cannabisfreigabe lehnt die Regierung ab.
Quelle: dpa