Eine schier unmöglich erscheinende Aufgabe im Job, Sorgen ums Kind oder ein Familienstreit – manche Menschen werden nachts von immer wiederkehrenden Gedanken gequält. Ihr Geist beackert das Problem aber keineswegs konstruktiv. Vielmehr drehen sich die Gedanken wie in einem Karussell im Kreis. Für das Problem, so scheint es, gibt es keine Lösung. In solchen Fällen rät Professorin Michaela Sambanis dazu, die Situation ganz bewusst zu unterbrechen. Die Sprachwissenschaftlerin forscht an der Freien Universität Berlin unter anderem zu Didaktik und Neurowissenschaft.
Kann der Geist nachts nicht von einem bestimmten Gedanken lassen, sollte man aufstehen. Danach empfiehlt die Expertin sogenanntes Power Posing: „Man stellt sich in den Raum und nimmt eine kraftvolle Pose ein – also die Brust raus und die Arme zum Beispiel in die Höhe strecken.“ Wie das geht, können Fußballfans sich bei dem Portugiesen Cristiano Ronaldo abschauen. Er bereitet sich in der Regel auf einen Freistoß oder Elfmeter vor, indem er einen Moment lang breitbeinig und mit herausgestreckter Brust vor dem Ball stehen bleibt.
Sambanis rät, die Pose zwei Minuten lang zu halten. „Studien haben gezeigt, dass sich das auf die innere Haltung auswirkt.“ Der Betroffene habe danach wieder mehr das Gefühl, selbst Herr der Lage zu sein – und gewisse Probleme in den Griff zu bekommen. Zudem schüttet der Körper nach dem „Power Posing“ weniger Stresshormone aus. Im Anschluss setzt man sich am besten in einen Sessel und kommt einen Moment zur Ruhe. „Erst wenn sich dann wieder Müdigkeit breit macht, sollte man zu Bett gehen und versuchen, wieder einzuschlafen.“
Quelle: dpa