Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen nehmen nach Einschätzung von Schmerztherapeuten zu. Auf dem “Deutschen Schmerztag” in Frankfurt warnten Mediziner vor einer Bagatellisierung der Krankheit. Kopfschmerzen seien nach wie vor der Hauptgrund für Fehlzeiten im Schulunterricht, sagt Astrid Gendolla von der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin am Donnerstag.
Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2007 hatten fast 80 Prozent der 11- bis 17-Jährigen in den drei vorherigen Monaten Kopfschmerzen. Aktuellere Zahlen konnte Gendolla nicht nennen. Auch neuere Studien wiesen ähnliche Tendenzen auf, seien aber nicht eindeutig vergleichbar, sagte sie.
Das “Gewitter im Gehirn” habe bei Kindern vielfältige Ursachen. So könnten zu lange Essenspausen, zu wenig Trinken, Bewegungsmangel aber auch psychische Probleme Auslöser sein. Am wichtigsten sei, dass die Kinder verstünden, was in ihrem Körper passiere, und dass sie oft Einfluss darauf hätten. Blieben die Schmerzen unbehandelt, steige das Risiko, dass sie chronisch werden, sagt Gendolla. Behandlungsformen reichen von einer allgemeinen Beratung des Tagesablaufs über den Einsatz von Medikamenten bis hin zu Psychotherapien.
Quelle: dpa