Pharmaunternehmen haben in vergangenen Jahr die Aktivitäten von Patientenorganisationen mit 5,8 Millionen Euro unterstützt. Das entspreche gut zehn Prozent der Zuwendungen der gesetzlichen Krankenkassen an diese Organisationen, teilte der Verein Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie (FSA) am Donnerstag in Berlin mit. Im Rahmen der Transparenz-Initiative der Pharmaindustrie veröffentlichte der Verein dazu die Daten der Unternehmen über Empfänger, Höhe und Zweck der Zuwendungen.
Die Pharmaindustrie ist seit einigen Jahren um mehr Offenheit im Umgang mit ihren Zuwendungen insbesondere an Ärzte bemüht. Vor dem Hintergrund des Antikorruptionsgesetzes im Gesundheitswesen, das kurz vor der Verabschiedung im Bundestag steht, dürfte es spannend sein, wenn der FSA im Juni seinen ersten Bericht über die Zuwendungen der Pharmaindustrie an Mediziner veröffentlicht.
Der Verein überwacht seit 2004 die Zusammenarbeit zwischen Pharmaunternehmen und den Angehörigen der medizinischen Fachkreise sowie den Organisationen der Patientenselbsthilfe. Er will also ein Selbstkontrollorgan der Pharmaindustrie sein. Die dem FSA angeschlossenen Unternehmen repräsentieren nach Angaben des Vereins 75 Prozent des deutschen Pharmamarkts.
Quelle: dpa