Für besseren Durchblick bei der Wahl eines guten Pflegeheims hat das Vergleichsportal Weisse-Liste.de die Daten des Pflege-TÜVs neu ausgewertet. Mit Prozentwerten zur Pflegequalität statt Durchschnittszahlen zum Gesamtabschneiden von Einrichtungen soll transparenter werden, wie einzelne Pflegeanbieter bei den Prüfungen des medizinischen Dienstes der Krankenkassen abschneiden, teilte die Bertelsmann-Stiftung am Dienstag mit. Das Portal ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Patientenorganisationen.
Der sogenannte Pflege-TÜV mit Schulnoten für Pflegeheime steht wegen mangelnder Aussagekraft schon lange in der Kritik und wird derzeit überarbeitet. Weil aber erst 2019 mit neuen Prüfergebnissen zu rechnen sei, haben die Experten die Daten nun anders aufbereitet. Auf diese Weise sollen Pflegebedürftige und Angehörige leichter erkennen können, wie gut die Pflegequalität jeweils ist.
In die Bewertung flossen dazu nur Daten aus den Bereichen Pflege und Medizin ein. Gute Werte bei weniger zentralen Aspekten, etwa die Gestaltung von Aufenthaltsräumen oder die Schriftgröße von Speiseplänen, können so gravierende Pflegemängel nicht länger ausgleichen.
Während die Pflegeheime nach der umstrittenen Berechnungsmethode mit Schulnoten fast durchweg „sehr gut” abschnitten, lasse die Neuauswertung Unterschiede deutlicher hervortreten. So erfüllten nur elf Prozent der Heime und 29 Prozent der Pflegedienste die Prüfkriterien tatsächlich zu 100 Prozent, so die Bertelsmann-Stiftung.
Quelle: dpa