Sie sollen dämpfen, wärmen, stabilisieren oder besonders atmungsaktiv sein: Einlagen für die Schuhe gibt es in ganz verschiedenen Varianten und für ganz unterschiedliche Zwecke. Doch sind sie immer unbedenklich? „Das gilt nur bei gesunden Füßen”, sagt Tanja Kostuj, Orthopädin in Bochum und Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).
Bei Fehlstellungen wie einem Knick-Senk-Fuß oder einem diabetischen Fuß können Fertigeinlagen aus dem Schuhgeschäft die Situation sogar verschlimmern, warnt sie. „Das kann zu Druckstellen führen.”
Bei Fußfehlstellungen Fertigeinlagen nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden
Für Schuhe, in die orthopädische Einlagen nicht hineinpassen, können Einlagen aus dem Handel eine Alternative sein – so kann man die Schuhe zumindest gelegentlich mal tragen. Das gilt auch für schlimmere Fehlstellungen. „In dem Fall muss aber vorher Rücksprache mit seinem Arzt gehalten werden”, betont Kostuj.
Diabetiker etwa sollten im Zusammenhang mit beheizbaren Einlagen besonders vorsichtig sein, betont sie. Denn Betroffene haben mitunter eine Gefühlsstörung im Fuß und bemerken nicht, wenn es zu heiß wird. „Das kann zu Verbrennungen und nicht heilenden Wunden führen, was letztlich den Verlust des Fußes bedeuten kann.”
Prinzipiell sollten Einlagen im Schuh nicht verrutschen, aber auch nicht an den Rändern hochstehen. Beides kann zu Druckstellen führen. Im Zweifel hilft Klebefolie, um die Einlagen zu fixieren. Sobald die Einlage Falten wirft, weil sich die weichen Lagen verformen oder an einzelnen Stellen bereits Schichten abgewetzt sind, sollte man sie austauschen, sagt die Expertin. Das kann auch nötig sein, wenn sich die Fußform zum Beispiel nach einer Operation verändert hat, sagt Kostuj.
Quelle: dpa