Ärzte nutzen Hotline für Kinderschutz – Rat bei Rechtsunsicherheit

Eine im Sommer in Betrieb genommene Hotline zum Kinderschutz speziell für medizinisches Fachpersonal wird nach Regierungsangaben bereits gut genutzt. Ziel der rund um die Uhr angebotenen Telefonberatung sei es, „in Verdachtsfällen von Misshandlung und Missbrauch schnelle und kompetente rechtliche Orientierung für Mediziner bereitstellen zu können“, sagte eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums.

Die bundesweite Medizinische Kinderschutzhotline wird vom Universitätsklinikum Ulm in Kooperation mit dem Berliner DRK Klinikum Westend betrieben. Pro Jahr rechne man mit bis zu 1000 Fällen, erklärte Professor Jörg M. Fegert, der Ärztliche Direktor der Ulmer Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Hotline wurde unter seiner Leitung entwickelt. Sie soll helfen, die Kommunikation und Kooperation zwischen Ärzten und Jugendämtern beim Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohlergehens und damit den Kinderschutz in Deutschland insgesamt zu verbessern.

Das Ministerium hat dafür Fördergelder zur Verfügung gestellt. Insgesamt elf praxiserfahrene Ärztinnen und Ärzte stehen Medizinern sowie anderen Angehörigen von Heilberufen mit telefonischem Rat zur Seite, wenn diese auf Anzeichen für Vernachlässigung, Misshandlung oder sexuellen Missbrauch von Kindern stoßen und sich über ihr weiteres Vorgehen im Unklaren sind.

Quelle: dpa