Anorexie: Daily Essentials

Die Erkrankung an der Anorexia nervosa, umgangssprachlich Magersucht genannt, gestaltet sich für jeden Betroffenen anders. Um diese Individualität zu verdeutlichen, hat die Journalistin Nora Burgard in Zusammenarbeit mit den beiden Fotografinnen Nina Gschlößl und Lucia Tollens die Fotoreihe “Anorexie: Daily Essentials” produziert: Was assoziieren die Betroffenen mit ihrer Erkrankung? Worauf können sie nicht verzichten? Welche Utensilien geben ihnen in ihrem Alltag Halt und helfen ihnen dabei, mit der Essstörung durch den Tag zu kommen? Weitere Bilder können Sie auf Nora Burgards Wissenschaftsblog anorexie-heute.de ansehen.

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Lena, 30, leidet seit 15 Jahren an Magersucht, Purging Typ. Feuchttücher zur Reinigung der Hände nach dem Erbrechen. Gummibärchen sind das Einzige, was sie sich ab und zu erlaubt.

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Lisa, 18 leidet seit drei Jahren an Bulimie und Magersucht. Melone, Haferflocken, Tee, App zum Kalorienzählen, Zigaretten, Magerquark, Notizen übers eigene Essverhalten, Zitronen, Cola.

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Klara, 15, leidet seit 1,5 Jahren an Magersucht. Cola Zero, Tee, Google zum Suchen von Kalorienwerten, Creme, die auf das Essen geschmiert wird, um es ungenießbar zu machen, Kaugummi, lose Zahnspange als Vorwand zum Nicht-Essen, “Pro-Ana”(Pro Anorexia)-Sprüche zur Motivation, Traubenzucker, Gummiband zur Ablenkung vom Hunger, Wasser.

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Helene 30, litt fünf Jahre an Magersucht und Bulimie. Ananas, Rasierklinge zur Selbstverletzung, Kinderriegel, Tagebuch, Pömpel für die durch das Erbrochene verstopfte Toilette, Ballettschuhe, Zigaretten, “Bright Eyes”-CD.

 

Nora Burgard arbeitet seit 2012 als freie Journalistin und Autorin in Hamburg. Sie schreibt u.a. für MEEDIA und SPIEGEL Online, bloggt unter CrowdsourcingBlog.de und hat im Gabler Verlag das Buch “Co-Economy: Wertschöpfung im digitalen Zeitalter” veröffentlicht. Sie ist Alumni des VOCER Innovation Medialab und hat in diesem Rahmen das multimediale und medienkritische Wissenschaftsportal Heute sind doch alle magersüchtig (www.anorexie-heute.de) ins Leben gerufen. Mit diesem Projekt will sie eine Gegenbewegung zur Darstellung der Magersucht in der Presse starten und mit Vorurteilen aufräumen. Seit 2013 absolviert sie außerdem an der Hamburg Media School den berufsbegleitenden Studiengang “Digital Journalism”.

www.twitter.com/_NoraBurgard

 

 

 

 

Die Fotografinnen Nina Gschlößl und Lucia Tollens lernten sich bei ihrem Studium der Dokumentarfotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen kennen. Seitdem realisieren sie immer wieder gemeinsame Projekte, wie die hier zu sehende Fotoreihe “Anorexie: Daily Essentials”. Gschlößl und Tollens leben und arbeiten derzeit in Köln.