Berufstätige halten Pflege und Job für nur schwer vereinbar

Fast drei von vier Berufstätigen (72 Prozent) sind der Auffassung, dass Beruf und Pflege sich nur schwer miteinander vereinbaren lassen. Das hat eine Forsa-Umfrage ergeben. Von jenen, die bereits Pflegeerfahrung haben, sagen das noch etwas mehr (82 Prozent). Die neu geschaffene Familienpflegezeit wollen vier von zehn (42 Prozent) nicht in Anspruch nehmen. Von jenen, die das sagten, gaben acht von zehn (84 Prozent) als Grund finanzielle Schwierigkeiten an. Außerdem fürchten vier von zehn (43 Prozent) berufliche Nachteile im Job, jeder Fünfte (20 Prozent) hat Angst vor mangelndem Verständnis des Vorgesetzten. Im Auftrag der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege wurden 2015 Erwerbstätige ab 18 Jahren befragt.

Die Familienpflegezeit sieht vor, dass Mitarbeiter einen Anspruch haben, bis zu 24 Monate lang ihre Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden pro Woche zu reduzieren, wenn sie einen Angehörigen zu Hause pflegen. Für die ersten sechs Monate können sie sich ganz freistellen lassen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben für diese Zeit ein zinsloses Darlehen zu bekommen. Das Geld müssen sie nach Ende der Familienpflegezeit schrittweise zurückzahlen.

Quelle: dpa