Berufungsprozess gegen Brustimplantat-Hersteller PIP hat begonnen

Vor einem Gericht im französischen Aix-en-Provence hat der Berufungsprozess gegen Chef des Brustimplantat-Herstellers Poly Implant Prothèse (PIP) begonnen. Zum Auftakt erschienen neben Jean-Claude Mas und vier angeklagten früheren Managern auch zahlreiche Opfer, wie französische Medien am Montag berichteten. Die inzwischen zwangsliquidierte französische Firma hatte jahrelang weltweit Implantate aus billigem Industriesilikon verkauft.

Der heute 76-jährige Gründer von PIP wurde im Dezember 2013 in erster Instanz wegen Betrugs und Verbrauchertäuschung zu vier Jahren Haft verurteilt. Mas ging in Berufung und ist weiter auf freiem Fuß. Schätzungen zufolge wurden Hunderttausenden Frauen die Silikonkissen von PIP eingesetzt. Auch Deutsche waren davon betroffen. Allein in Frankreich ließen sich bis März 2015 mehr als 18.000 Frauen die PIP-Implantate entfernen.

Quelle: dpa