Eine schwere Erkrankung wirft Eltern aus der Bahn – das spüren schon kleine Kinder. Je nach Entwicklungsstand können sie Details über die Diagnose oder die Behandlung zwar überfordern. „Dennoch ist es wichtig, so etwas wohldosiert und kindgerecht anzusprechen“, sagt Dana Urban von der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung.
Denn wenn kleine Kinder die Hintergründe nicht kennen, aber merken, dass die Eltern traurig sind oder nicht mehr mit ihnen spielen, geben sie sich oft selbst die Schuld daran. Erst ältere Schulkinder oder Teenager können so etwas besser reflektieren. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern Jüngeren die Botschaft vermitteln: „Es hat nichts mit dir zu tun, dass Mama oder Papa so komisch ist.“
Um die eigene Sprachlosigkeit zu überbrücken, sind Kinder- oder Bilderbücher zum Thema hilfreich. Das erleichtert es den Kleinen, die Situation zu begreifen. Wichtig ist auch, dass Kinder Halt bekommen – zum Beispiel, wenn ein Elternteil für längere Zeit ins Krankenhaus muss oder eine wichtige Untersuchung ansteht. Ideal ist es, wenn eine andere Bezugsperson wie Oma oder Opa in dieser Phase übernehmen kann und sich mit dem Kind beschäftigt.
Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann erleichtern: Für Eltern gibt es Selbsthilfegruppen, für Kinder sogar manchmal spezielle Kindergruppen. Meist informieren einzelne Organisationen wie die Deutsche Krebsgesellschaft darüber.
Quelle: dpa