Parlamentarier und Experten haben eine umfassendere Versorgung krebskranker Patienten verlangt. Dazu sei unter anderem eine engere Zusammenarbeit zwischen Forschung und Behandlung nötig, aber auch ein Sektoren übergreifendes Zusammenspiel zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern. Dies machte ein Expertenkreis um die Bundestagsabgeordneten Karin Maag (CDU) und Sabine Dittmar (SPD) am Montag in Berlin deutlich.
Patienten sollten den Behandlern auf Augenhöhe begegnen können. Dazu sollten sie in die Vernetzung der Leistungserbringer eingebunden und von einem qualifizierten Lotsen unterstützt werden. Zudem müsse die psychische Betreuung von Krebspatienten wesentlich besser werden.
Krebspatienten bräuchten bei ihrer Krankheit eine bessere Orientierung im Gesundheitswesen. Jedes Jahr erkranken 500.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs. „Die Behandlung von Krebs ist noch immer eine der größten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit. Gute Beratungsangebote und der rasche Zugang zu medizinischen Innovationen für alle betroffenen Patientinnen und Patienten sind essenziell für den Behandlungserfolg“, erklärte Dittmar.
Die Qualifizierung des Lotsen sei noch nicht genauer bestimmt. Unter anderem werde an gut ausgebildete Personen aus dem Gesundheitsbereich gedacht. Grundsätzlich könne es sich hier um eine neues Berufsbild handeln, hieß es. Nach den Vorstellungen der Experten sollen keine Parallelstrukturen etwa zum Krebsregister aufgebaut werden. Vielmehr sollten die vorhandenen Strukturen besser in Forschung und Behandlung eingebunden werden. Die bisherige Versorgungsforschung könnte so einen neuen Impuls bekommen.
Quelle: dpa