Der Iran hat nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) afghanische Kinder angeheuert, die in Syrien aufseiten der Regierungsstreitkräfte kämpfen müssen. Die etwa 14-Jährigen seien von Mitgliedern der paramilitärischen iranischen Revolutionsgarden rekrutiert worden, um die sogenannten afghanischen Fatemiyoun zu unterstützen – eine Einheit, die für das Regime von Syriens Präsident Baschar al-Assad kämpft, heißt es in dem am Sonntag veröffentlichten Bericht. Im Iran seien mindestens acht Gräber entdeckt worden, in denen in Syrien getötete afghanische Kinder lägen.
Die HRW-Direktorin für den Nahen Osten, Sarah Leah Whitson, forderte die iranischen Behörden auf, die Praxis unverzüglich zu beenden und nicht länger „hilflose Migranten- und Flüchtlingskinder auszunutzen.“ Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Im Iran leben nach Angaben der Regierung rund 2,5 Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan.
Der Iran zählt neben Russland und der libanesischen Hisbollah-Miliz zu den wichtigsten Unterstützern von Syriens Staatschef Assad. Berichten zufolge sollen auch Verbände aus Afghanistan und dem Irak aufseiten des Regimes kämpfen.
Die „New York Times“ hatte Ende Juni berichtet, dass der Iran Flüchtlinge aus Afghanistan für den Krieg in Syrien rekrutiert. Demnach wurden den Betroffenen im Gegenzug eine Aufenthaltsgenehmigung im Iran für die Dauer von zehn Jahren sowie ein Monatslohn von 800 Dollar (677 Euro) versprochen.
Quelle: dpa