Schmiergeldzahlungen sind im griechischen Gesundheitswesen weiter gang und gäbe. In staatlichen Krankenhäusern entrichtet im Schnitt jeder dritte Grieche das berühmt-berüchtigte „Fakelaki”, das sinnbildlich für einen Umschlag mit Geld steht.
Das bestätigte der Chef der griechischen Anti-Korruptionsbehörde, Leandros Rakintzis, am Samstag bei der Präsentation einer entsprechenden Studie, wie die Athener Tageszeitung Kathimerini berichtete. „Ich gehe davon aus, dass die Ärzteschaft dreigeteilt ist”, sagte Rakintzis. „Ein Drittel der Ärzte verlangt aktiv Schmiergeld, ein Drittel nimmt, was der Patient von sich aus gibt, und ein Drittel ist immun gegen Bestechung.”
Befragt wurden im Rahmen der Studie 2741 Menschen. Sie gaben an, für mehr als die Hälfte des Geldes, das sie für die Behandlung zahlten, keine Quittung erhalten zu haben.
Die Höhe der Bestechungsgelder variiert der Studie zufolge von 200 Euro für kleine Eingriffe bis zu 5000 Euro bei großen Operationen. Zu Anzeigen seitens der Bürger komme es nach wie vor selten, berichtet die Kathimerini. In den vergangenen acht Jahren waren es weniger als 500 Anzeigen, und diese meist auch nur dann, wenn der Eingriff zu Komplikationen oder zum Tod des Patienten geführt hatte.
Quelle: dpa