Lungenentzündung vorbeugen: Nach der OP bald wieder bewegen

Im Alter ziehen sich Patienten im Krankenhaus nicht selten eine Lungenentzündung zu. Diese Komplikation kann lebensgefährlich werden. Angehörige können aber mithelfen, sie zu vermeiden.

Angehörige sollten darauf achten, dass ältere Menschen im Krankenhaus nicht zu viel liegen. So helfen sie, eine der häufigsten Komplikationen bei Patienten über 60 zu vermeiden: die Lungenentzündung. Im Liegen atmet der Mensch flacher und hat Schwierigkeiten Schleim abzuhusten, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Die Lunge wird nicht richtig belüftet, der Schleim sammelt sich in den Atemwegen. Hinzu kommt, dass das Immunsystem im Alter nicht mehr so schlagkräftig ist. So haben Bakterien und Viren leichtes Spiel.

Gegensteuern können Angehörige, indem sie den Patienten in Absprache mit den Pflegekräften möglichst bald nach der Operation im Bett aufrichten. Vor allem beim Essen und Trinken sollte er aufrecht sitzen. Außerdem können Angehörige den älteren Menschen – je nach Zustand – ermutigen, aufzustehen und sich zu bewegen. Frische Luft ist ebenfalls wichtig: Das Fenster sollte regelmäßig geöffnet werden.

Achten können Angehörige auch auf die Mundhygiene ihres Verwandten. Denn auch sie trägt dazu bei, dass sich nicht so viele Bakterien im Mund, Hals und Rachen breitmachen. Gerade nach einer Operation benötigen ältere Menschen bei der Zahnpflege eventuell Hilfe.

Um die Atemmuskulatur zu stärken, ist den Pneumologen zufolge auch ein Atemtraining sinnvoll. Dafür gibt es in vielen Krankenhäusern spezielle Geräte. Der Patient kann aber auch einfach einen Luftballon aufpusten oder ein Stück Watte durch einen Strohhalm blasen. Alle Maßnahmen sollten natürlich in Absprache mit dem Ärzteteam und Pflegepersonal durchgeführt werden.

Vor dem schweren Verlauf einer Lungenentzündung kann auch eine Impfung gegen Pneumokokken schützen, die die Pneumologen allen Menschen ab dem 60. Lebensjahr ans Herz legen. Sie muss alle sieben Jahre aufgefrischt werden.

Quelle: dpa