Wer körperlich arbeitet, will nach einem Acht-Stunden-Tag meistens nur noch aufs Sofa. Das ist verständlich – aus gesundheitlicher Sicht aber falsch. „Eigentlich müsste ich bei körperlicher Arbeit die entsprechenden Muskelgruppen vorher und nachher trainieren, also durch Aufwärm- und Dehnübungen“, sagt Anette Wahl-Wachendorf, Vizepräsidentin des Verbandes der Werks- und Betriebsärzte. Der Grund: Bei der Arbeit wird der Körper an diesen Stellen meistens zu seinem Nachteil belastet, zum Beispiel durch Drehungen – oder eher Verdrehungen, Torsionsbewegungen genannt.
Die Folge können kurzfristig ein Hexenschuss und langfristig Bandscheibenvorfälle oder Verschleißerkrankungen wie Arthrose sein. „Im Prinzip müsste ich also nach der Arbeit auf dem Bau noch ins Fitnessstudio“, sagt Wahl-Wachendorf. „Auch wenn das natürlich niemand will.“ Inzwischen gibt es aber auch Betriebe, die entsprechende Übungen in ihren Arbeitsalltag einbauen, in Zusammenarbeit mit dem Betriebsarzt und unter Anleitung von Physiotherapeuten.
Quelle: dpa