Die Einstufung als internationaler Gesundheitsnotfall soll dem Kampf gegen das Zika-Virus nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen neuen Schub verleihen. Eines der Hauptprobleme sei das Fehlen eines zuverlässigen Tests, sagte ein WHO-Sprecher am Dienstag in Genf. „Wir wissen nicht, wann ein Mensch infiziert ist.” Die Entwicklung eines Impfstoffs werde voraussichtlich Jahre dauern. All das werde viele Millionen Dollar kosten.
Nun kommt es der WHO zufolge darauf an, bei den etwa 4200 Verdachtsfällen von möglichen Schädelfehlbindungen in Brasilien genau festzustellen, ob es sich tatsächlich um Mikrozephalie handelt. Das könne Monate dauern. Bei Mikrozephalie kommen Kinder mit zu kleinen Schädeln auf die Welt. Bisher seien 270 Fälle von Mikrozephalie bestätigt. Nur in wenigen Fällen habe die Mutter vorher definitiv Zika gehabt, sagte der WHO-Mikrozephalie-Experte Anthony Costello.
Speziell mit Blick auf die Olympischen Spiele in Brasilien riet die WHO den Frauen erneut zur Vorsicht. Nutzen Sie die Empfängnisverhütung, wenn sie zu den Spielen reisen», sagte Costello. Unterdessen hat das Kinderhilfswerk Unicef eine Kampagne zum Schutz von Müttern und Schwangeren in den betroffenen Gebieten gestartet. Mit einem Spendenappell über neun Millionen Dollar (8,3 Millionen Euro) sollen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus finanziert werden.
Quelle: dpa