Bei so manch einem läuft schon jetzt die Nase und die Augen tränen: „Die Allergiesaison ist gestartet”, erklärt Prof. Torsten Zuberbier, Vorsitzender der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF). Zurzeit sind die Haselpollen unterwegs, bald folgen Erle und Birke. Die schlechte Nachricht: „Diejenigen, die auf Hasel reagieren, reagieren mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Erle und Birke.” Die gute Nachricht: Die Allergie kann und sollte behandelt werden. „Wenn man nichts macht, schadet man sich selbst.” Denn der Körper setzt als Abwehrreaktion auf die Pollen Histamin frei – das verursacht die Allergiesymptome.
Als Medikamente kommen deshalb Antihistaminika infrage. „Die blockieren das Histamin an seinen Rezeptoren.” Zuberbier rät, sich bei der Wahl eines Antihistaminikums beraten zu lassen und eine moderne Variante zu wählen, die nicht müde macht. Gegen die verstopfte Nase kommen außerdem Kortison-Nasensprays infrage. „Moderne Kortison-Nasensprays wirken örtlich und sind nicht mehr in der Blutbahn zu messen”, beruhigt Zuberbier. Diese seien als sicher bewertet worden – auch bei einer Anwendung über längere Zeit. Sie verlieren dadurch nicht ihre Wirkung. Deshalb lautet Zuberbiers Fazit: „Der wichtigste Tipp ist, sie dauerhaft zu nehmen während der Saison.”
Am besten beginnen Allergiker auch schon ein bis zwei Wochen vor dem erwarteten Pollenflug. Denn: „Da ist schon Allergen in der Luft, selbst wenn der Pollenflug noch nicht messbar ist” Für eine Hyposensibilisierung ist es für die Baumpollensaison zu spät – für die später startende Gräsersaison aber können Allergiker jetzt noch eine Hyposensibilisierung beginnen.
Übrigens: Wer in diesen Wochen das erste Mal längere Zeit gefühlt einen Schnupfen hat, sollte auch an die Möglichkeit von Heuschnupfen denken und es von einem Arzt abklären lassen, rät Zuberbier.