Ja, es gibt sie wirklich, rosafarbene Milch – und zwar ganz ohne Chemie. Der britische Bauer Peter Houguez staunte an jenem Morgen nicht schlecht, als seine Kühe plötzlich rosa Milch gaben. Erst dachte er, sie seien krank, und suchte Rat beim Tierarzt. Des Rätsels Lösung war: Die Tiere waren vollkommen gesund, allerdings fütterte Houguez sie mit Karotten, daher die Verfärbung.
Dass die natürlichen Farbstoffe im Gras unsere Weidebutter gelb machen, ist bekannt. Ähnlich scheint es auch mit der Karotte zu funktionieren: Gelangt das in ihr enthaltene Beta-Carotin ins Milchfett, färbt dieses sich orange. Und da das Fett in der Milch nur stark verdünnt auftritt, kommt es zur rosa Tönung.
Bauer Houguez hätte seine Tiere also einfach wieder mit Gras und Heu füttern müssen. Das Problem: Die Kühe hatten sich so sehr an die Karotten gewöhnt, dass ihnen alles andere nicht mehr schmeckte. Doch der Tierarzt wusste auch hier Rat: Er empfahl Houguez, weiße Möhren aus Frankreich zu importieren und diese zuzufüttern. Die schmecken den Tieren genauso gut wie orangefarbene.
Vermutlich ist die rosa Milch aufgrund der enthaltenen Vitalstoffe sogar gesund – in den normalen Lebensmitteleinzelhandel hat sie es allerdings noch nicht geschafft. Ungewohnt aussehende Lebensmittel haben es hier bekanntlich eher schwer.