Taugt warmes Bier als Mittel gegen Erkältung?

A.Brouwer, Bauer mit Zweimaster u.Krug © picture-alliance/akg-images

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Die Frage scheint schlicht, die Antwort ist es nicht. Immer, wenn Omas „Hausmittelchen“ ins Spiel kommen, scheiden sich daran die Geister. Ernsthafte wissenschaftliche Untersuchungen gibt es über die Wirkung von warmem Bier kaum. Allerdings hat auch die streng evidenzbasierte Schulmedizin bislang noch kein wirksames Heilmittel gegen die verschnupfte Nase gefunden. Nüchtern betrachtet scheint jedoch so einiges für Bier zur Linderung der Symptome zu sprechen.

Erst einmal: Jedes Heißgetränk, auch Tee und warmes Wasser, lindern Erkältungssymptome. Was beim Bier hinzukommt: Die ätherischen Öle und Bitterstoffe, die im Hopfen stecken, wirken beruhigend, entspannen und fördern den Schlaf.

Eine japanische Studie fand sogar heraus, dass der im Hopfen enthaltene Bitterstoff Humulon gegen die das Immunsystem schwächenden Synzytial-Viren hilft. Die Untersuchung wurde allerdings von einer Brauerei finanziert – und um eine effektive Wirkung zu erzielen, müsste man bis zu zehn Liter Bier trinken.

Natürlich sollte das warme Bier nicht jeden Abend als Schlummertrunk dienen; bei einer Erkältung. Wichtig ist aber: Das warme Bier lindert lediglich die Symptome, es bekämpft nicht die Ursachen der Erkältung. Man sollte es daher nicht als Arzneimittel, sondern eher als Wohlfühltherapie verstehen.

Wem das warme Bier zu bitter ist, darf sich erst einmal freuen, dass er überhaupt noch etwas schmeckt – und kann es anschließend mit ein bisschen Honig oder Zucker süßen.