Auch mehr als ein Vierteljahr nach dem Bekanntwerden des Hepatitis-Skandals in der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth (Bayern) sind die Testreihen an früheren Patienten noch nicht abgeschlossen. Das Gesundheitsamt hat mehr als 1700 ehemalige Patienten des Krankenhauses aufgefordert, sich auf Hepatitis C testen zu lassen. Bei etwa 60 Menschen, die in der Klinik behandelt wurden, ist die Krankheit mittlerweile nachgewiesen worden. Ein früherer Narkosearzt, der selbst erkrankt war, soll seine Patienten während Operationen infiziert haben.
Von rund 80 früheren Patienten gebe es immer noch keine Rückmeldung, erklärte der Leiter des Gesundheitsamts Donau-Ries, Rainer Mainka. Diese Personen seien teils ins Ausland gezogen, weswegen der Kontakt schwierig sei. Mainka ist überzeugt, dass die meisten der bislang positiv getesteten OP-Patienten von dem Anästhesisten infiziert worden sind. Die Augsburger Staatsanwaltschaft rechnet damit, dass die Ermittlungen gegen den Narkosearzt noch länger dauern. Die Verteidiger des beschuldigten Arztes wollen sich derzeit nicht zu dem Fall äußern.
Quelle: dpa