In einigen Bundesländern bereiten Masernviren derzeit wieder Probleme. Mehrere Fälle der hoch ansteckenden Krankheit wurden unter anderem aus Sachsen und Berlin gemeldet, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. In Hessen mussten nach Fällen an Schulen Lehrer und Schüler ohne Impfnachweis zeitweise zuhause bleiben.
Allein die Berliner Gesundheitsverwaltung zählte seit Jahresbeginn 21 Fälle. „Es ist noch lange keine Pandemie, aber man muss die Entwicklung genau im Blick behalten“, sagte Sprecher Christoph Lang. Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) rief zum Impfen auf.
Aus den etwas älteren Daten des RKI gehen bundesweit bislang 43 Fälle hervor. 2017 könnte wieder ein Jahr mit mehr Masernerkrankungen werden, befürchtet die RKI-Expertin für Impfprävention Dorothea Matysiak-Klose. Die Zahlen schwanken von Jahr zu Jahr stark: 2016 waren es 442 Fälle, im Jahr zuvor 2464 und 2014 lediglich 324. Insgesamt zu viele: Angestrebt wird die Eliminierung der Masern.
Masern werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen übertragen. Nach anfänglichen Symptomen wie Fieber, Husten und Schnupfen bekommen Infizierte einen charakteristischen roten Hautausschlag. Masern können sehr schwere und auch tödlich verlaufende Folgeerkrankungen hervorrufen. Gefährdet hierfür sind insbesondere Säuglinge.
Der Impfstoff mit abgeschwächten Masern-Viren wird in der Regel erstmals zwischen dem 11. und 14. Monat gegeben. Vorher sind Säuglinge nur geschützt, wenn das Immunsystem der Mutter mit dem Virus vertraut ist: durch eine frühere Erkrankung oder durch Impfung.
Quelle: dpa