Typische Anzeichen für einen Schlaganfall sind Sprachstörungen oder ein herabhängender Mundwinkel. Auch Sehverlust auf einem Auge, Doppelbilder oder eine plötzlich einsetzende Schwäche in einem Arm oder Bein können entsprechende Hinweise sein. Starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen deuten ebenfalls darauf hin. “Ein Schlaganfall tut nicht weh – so wie zum Beispiel ein Herzinfarkt”, sagt Uwe Meier vom Berufsverband Deutscher Neurologen. “Dennoch sollten bei Betroffenen die Alarmglocken läuten, wenn sie diese Symptome haben.”
Augenzeugen können einen Schlaganfall durch die sogenannte FAST-Regel erkennen. Die vier Buchstaben stehen für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit). Helfer sollten den Betroffenen zunächst bitten, zu lächeln. Gelingt ihm das nur mit einem Mundwinkel, könnte das halbe Gesicht gelähmt sein. Dann sollte er die Arme nach vorne strecken und dabei die Handflächen nach oben drehen – bei einer Lähmung gelingt das nicht. Kann er auch einen einfachen Satz nicht nachsprechen oder klingt seine Stimme verwaschen, sollten Helfer sofort den Rettungsdienst alarmieren. “Von ihm sollten Betroffene sich sofort in die nächste neurologische Klinik mit Stroke Unit bringen lassen”, sagt Meier. Diese Stationen sind auf die Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert.
Bei den typischen Symptomen kann auch eine transitorische ischämische Attacke (TIA) schuld sein. Sie ist der Vorbote eines Schlaganfalls. “Doch im ersten Moment lässt sich diese vorübergehende Störung nicht von einem Schlaganfall unterscheiden”, sagt Meier. Die TIA lässt sich immer erst im Nachhinein feststellen – wenn klar wird, dass die Schäden nicht dauerhaft sind. “Zunächst ist es daher völlig unerheblich, ob es sich um eine TIA oder einen Schlaganfall handelt.” Wichtig ist, dass bei den entsprechenden Symptomen immer sofort der Rettungsdienst alarmiert wird.
Quelle: dpa