Die Versandapotheker haben an die Bundesregierung appelliert, die Digitalisierung bei der Medikamentenversorgung der Patienten voranzutreiben. Während in Deutschland immer noch das papierene Rezept üblich sei, sei in Nachbarstaaten die Digitalisierung wesentlich weiter fortgeschritten, sagte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken, Christian Buse, der Deutschen Presse-Agentur. An diesem Mittwoch beginnt ein zweitägiger Fachkongress des Verbandes über die Zukunft der Apotheke.
Das elektronische Rezept könnte durch E-Health-Gesetz an Fahrt gewinnen
Die Versandapotheker versprechen sich nach Buses Worten vom geplanten Ausbau der digitalen Kommunikation im Gesundheitswesen nach dem sogenannten E-Health-Gesetz auch einen Schub für das elektronische Rezept. Das könnte nicht nur den Versandhandel nach vorne bringen, sondern wäre in der heutigen Zeit, da alles digitalisiert werde, auch für den Patienten wichtig.
Nach Buses Worten gibt es immer mehr Kunden, die sowohl in der Vorort-Apotheke einkaufen als auch im Versand. „Jeder zweite bis jeder Dritte kauft auch online”, sagte er. Mehr als 3000 Apotheken besäßen eine entsprechende Versandhandelserlaubnis. Allerdings werde sie nicht von allen genutzt.
Seit 2004 gibt es die Möglichkeit der Versandapotheke. In Deutschland kann ein Apotheker aber nur dann einen Versandhandel betreiben, wenn er gleichzeitig eine Vorort-Apotheke, eine Präsenz-Apotheke besitzt.
Apotheken schrecken vor hohem Aufwand für Versand von Arzneimitteln zurück
Bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hieß es, es gebe etwa 20.200 Apotheken in Deutschland, rund 2900 mit Versandhandelserlaubnis. Diese Zahl sei rückläufig. 2013 seien es noch rund 3000 Apotheken mit Versandhandelserlaubnis gewesen. Viele Apotheker fürchteten den hohen Aufwand, zusätzlich einen Versand aufzubauen.
Bei den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln bewegten sich die Versandapotheken seit langem unterhalb der einprozentigen Absatzgrenze, hieß es weiter. Stärker seien Online-Apotheken bei frei verkäuflichen Mitteln wie Vitaminpräparaten. In den letzten zwei Jahren scheine der Umsatz in Euro und der Absatz in Packungen weitgehend zu stagnieren.
Quelle: dpa