Projekt “Kein Täter werden”: Nachfrage lässt nicht nach

Bald 5.300 Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen, haben sich seit 2005 hilfesuchend an die Initiative “Kein Täter werden” gewandt. Das zunächst an der Berliner Charité beheimatete Präventionsprojekt ist seit 2011 zu einem bundesweiten Netzwerk angewachsen. Der jüngste der mittlerweile elf Standorte wurde vor kurzem an der Uniklinik Mainz eröffnet.

“Wir stellen fest, dass die Zahl der Kontaktaufnahmen an den einzelnen Standorten durch Neueröffnungen nicht sinkt”, sagte ein Netzwerk-Sprecher am Dienstag. Insgesamt reisten über 1.700 Menschen zur Diagnose in die Beratungsstellen an – gut 430 von ihnen begannen eine Therapie und etwa 180 schlossen sie bisher ab.

Seit 2005 bemüht sich das Projekt um Kinderschutz durch therapeutische Hilfe für Menschen, die nicht übergriffig werden wollen. Motto: Nicht die sexuelle Präferenz verurteilen, aber einen verantwortungsvollen Umgang damit einfordern und Kindesmissbrauch verhindern. Seit Ende 2014 gibt es in Berlin auch ein Angebot für sexuell auffällige und pädophile Jugendliche.

Quelle: dpa