meineschwestertotundichhier

Darum geht es:

Claudia Möllers Zwillingsschwester kam mit einer schweren Mehrfachbehinderung zur Welt. Sie war blind, konnte sich kaum bewegen, nicht spielen und selbst das Schlucken fiel ihr schwer. Im Alter von fünf Jahren versagte dem Mädchen der Atem und sie starb. Auf ihrem Blog „meineschwestertotundichhier“ blickt die 26-Jährige zurück und erzählt, wie sie als Kind den Tod und den Verlust ihrer Schwester verarbeitet hat. Da war beispielsweise die Beerdigung, bei der Möller sah, wie der kleine Sarg ihrer Schwester langsam in der Erde verschwand. Für sie der traurige Beweis dafür, dass ihre Schwester nicht in den Himmel kommt, wie viele sagten. Besonders rührend ist der Beitrag, in dem Möller über ihre kindliche Fehlinterpretation berichtet: Behinderung war für sie einfach ein anderes Wort für Prinzessin. Bei genauem Hinsehen eine nachvollziehbare Schlussfolgerung, schließlich ließ ihre Schwester alles für sich machen. Sie ließ sich anziehen und füttern, sie schrie nicht herum, lag viel auf ihrem Sitzsack und tat nichts – wie das Prinzessinnen eben tun.

Besonderes:

Der ehrlich unverstellte Blick durch die Augen des Kindes.

Motivation:

„Ich schreibe den Blog, weil ich die Geschichte meiner Schwester einmal aus meiner Sicht erzählen wollte – aus der Sicht eines Kindes, das seine Zwillingsschwester verliert. Ich wollte meine eigenen Erinnerungen festhalten, meiner toten Schwester Raum geben und gleichzeitig andere daran teilhaben lassen, an den Gedanken und Gefühlen, die ich als Kind in dieser Situation hatte.“

Der Link zum Blog:

https://meineschwestertotundichhier.wordpress.com