Die Zahl alter Menschen in Deutschland steigt stetig. Die Senioren leben allerdings ganz unterschiedlich. Schlaglichter auf Alte zwischen goldener Abendsonne und düsterer Zukunft:
Rentner: Ende 2014 bezogen laut Deutscher Rentenversicherung 17,85 Millionen Menschen eine Altersrente. Wer 45 Jahre lang das Durchschnittsentgelt verdiente, bekam im Juli 2015 in den alten Bundesländern eine Standardrente von 1314,45 Euro. In den neuen Ländern waren es 1217,25 Euro.
Best Ager: Die Werbung hat die Kaufkraft der auch „Silver Shopper” genannten Generation 50plus längst erkannt. Häufig unterstützen ältere Models mit grauen Haaren und Falten im Gesicht die Vermarktung von Produkten. Auf der von Jahr zu Jahr größer werdenden Messe „Die 66” in München präsentierten 2015 fast 500 Aussteller den rund 47.000 Besucher ein breites Spektrum zum „50plus-Markt”.
Altersarmut: 15,4 Prozent der Deutschen galten 2014 als arm. Laut EU-Definition sind das Menschen, die mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen müssen – in Deutschland 917 Euro pro Monat für einen Einpersonenhaushalt. Mit 15,6 Prozent lag die Armutsgefährdungsquote unter Rentnern 2014 erstmals über der Durchschnittsquote. Seit 2006 erhöhte sich das Armutsrisiko von Senioren um 48 Prozent.
Seniorengewalt: Ob Totschlag, Körperverletzung oder Raub – nur gut sechs Prozent der 2014 an Erwachsenen über 21 verübten Gewalttaten trafen laut Polizeilicher Kriminalstatistik Menschen, die 60 Jahre oder älter sind. Werden Senioren zu Gewaltopfern, dann meist im Umfeld der häuslichen oder stationären Pflege. Laut Polizei müssen sich Ältere vor allem vor Betrügereien an der Haustür sowie vor Trick- und Taschendiebstahl in Acht nehmen.
Altersdemenz: In Deutschland sind bis zu 1,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Jährlich treten mehr als 300.000 Neuerkrankungen auf. Infolge der demografischen Veränderungen nimmt die Zahl der Demenzkranken kontinuierlich zu. Ohne einen Durchbruch in Prävention und Therapie wird sich nach Vorausberechnungen der Bevölkerungsentwicklung die Krankenzahl bis 2050 auf drei Millionen erhöhen.
Quelle: dpa