Wirtschaftsforscher und Bauwirtschaft sehen einen zunehmenden Mangel an altersgerechten und bezahlbaren Wohnungen für künftige Rentner. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den kommenden Jahren in Rente gingen, steuere Deutschland auf eine „graue Wohnungsnot“ zu, sagte Matthias Günther vom Pestel-Institut in Hannover. Steigende Mieten bei sinkendem Rentenniveau könnten dazu führen, dass viele Senioren sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können.
Kleinere Wohnungen seien aber oft teurer als die Wohnungen, in denen die Menschen mitunter schon seit Jahrzehnten lebten. Die Folge: Viele Senioren könnten gezwungen sein, nicht nur ihre Wohnung zu verlassen, sondern sogar aus ihrer Stadt wegzuziehen, sagte der Wirtschaftsforscher.
Die Studie wurde für den Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel erstellt und wird am Montag (12.00) auf der internationalen BAU-Fachmesse in München vorgestellt. Der Verband hält es für notwendig, bei Neubauten den Fokus stärker auf bezahlbare, barrierearme Wohnungen zu legen. Außerdem seien massenhaft altersgerechte Umbauen nötig. Bis 2030 müssten drei Millionen altersgerechte Wohnungen neu oder umgebaut werden.
Quelle: dpa