Eltern von Schülern mit besonderem Förderbedarf sind einer neuen Studie zufolge ausgesprochen leistungsorientiert und setzen auf einen möglichst hohen Schulabschluss für ihr Kind. Nur elf Prozent dieser Mütter und Väter bewerten die Beeinträchtigung ihres Kindes als so groß, dass kein Abschluss angestrebt wird. Das ergibt sich aus einer am Donnerstag in Berlin vorgestellten Untersuchung im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) zu Einstellungen und Hoffnungen der Eltern von Kindern mit Handicap.
Während Eltern von Sonderschulkindern zu 72 Prozent einen Haupt- oder Realschulabschluss für ihren Nachwuchs anstreben, erwarten Eltern von meist weniger gehandicapten Kindern, die auf normale Schulen gehen, zu 13 Prozent das Abitur und zu 61 Prozent einen Realschulabschluss. Wichtigstes gemeinsames Ziel aller befragten Eltern ist die Selbstständigkeit ihres Kindes – und die Erwartung, dass es eine Arbeit finden kann, die ihm später auch Spaß macht. Die Realität zeigt indes, dass drei Viertel der Sonderschüler in Deutschland ohne Abschluss bleiben.
Schulunterricht für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung (Inklusion) geht auf die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskommission von 2006 zurück. Als Handicap gelten dabei nicht nur geistige und körperliche Behinderungen, sondern auch kleinere Entwicklungsrückstände.
Für die nach KAS-Angaben nicht repräsentative Elternbefragung wurden 304 Fragebogen-Interviews und 30 Tiefeninterviews geführt.
Quelle: dpa