Großer Tisch + traurige Filme = dicker Bauch

Wer abnehmen will, isst seine Pizza am besten an einem großen, massiven Holztisch und sucht sich dafür – wenn er nicht gerade selbst den Teig knetet – ein Restaurant mit einem dünnen Kellner. Das ist zumindest das Ergebnis zweier Studien aus den USA. Anscheinend gibt es eine Menge Dinge, die unser Essverhalten beeinflussen – und dabei spielt unsere Wahrnehmung eine maßgebliche Rolle. Worauf unser Gehirn anspringt und wie wir es überlisten können, zeigen unsere 6 Fakten im Schnellcheck.

Wer abnehmen will, der …

1. … nimmt sich ein kleines Tellerchen.

Dass kleinere Teller wirklich dabei helfen, weniger zu futtern, zeigt eine Übersichtsarbeit aus Australien. Für ihre Untersuchung werteten die Forscher der Bond University 56 Studien aus. Das Ergebnis: Die Menschen, die von einem kleinen Teller aßen, nahmen rund 30 Prozent weniger zu sich als die Vergleichsgruppe – allerdings nur, wenn sie sich selbst auftaten.

Aus dem Film "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" © dpa - Fotoreport

Aus dem Film “Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück” © dpa – Fotoreport

2. … sucht sich einen großen Tisch.

Zu diesem Ergebnis kam zumindest der Wissenschaftler Brennan Davis mit seinem Team. Für ihre Studie schnitten die Forscher des California Polytechnic Institute zwei gleich große, runde Pizzen in acht normal große Stücke und zwei weitere in jeweils 16 – also halb so große – Teile. Dann richteten sie die Pizzen auf zwei unterschiedlich großen Tischen an, teilten die Probanden in Gruppen ein und ließen sie – an dem ihnen zugewiesenen Tisch! – so viel essen, wie sie wollten. Ergebnis: Wer an einem großen Tisch mit kleinen Pizzastücken saß, langte deutlich weniger zu als die anderen.

3. … verzichtet auf schummriges Kerzenlicht.

In hellen Restaurants scheinen wir tatsächlich gesündere Lebensmittel zu bestellen. Zu diesem Schluss kamen zumindest Wissenschaftler der University South Florida. Im Feldversuch knöpften sie sich 160 Restaurants vor und beobachteten, was die Kunden bestellten und aßen. Ihr Fazit: In gut beleuchteten Räumen besteht eine rund 20 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Leute gesunde Gerichte bestellen. Ob sich das auf die eigenen vier Wände übertragen lässt, ist jedoch zu bezweifeln.

4. … meidet Kellner mit zu viel Speck auf den Rippen.

Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und der Cornell Universität aus New York. Hierfür beobachteten die Forscher 497 Restaurantbestellungen. Das Ergebnis: Menschen, die von einem übergewichtigen Kellner bedient wurden, orderten viermal so häufig Desserts und griffen auch öfter zu alkoholischen Getränken. Das ist aber kein Aufruf, moppelige Kellner zu diskriminieren! Vielmehr sollten wir uns einfach im Vorhinein überlegen, ob wir zum Nachtisch die Crème brûlée bestellen wollen oder nicht.

Aus dem Film "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" © picture-alliance/KPA Honorar & Belege

Aus dem Film “Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück” © picture-alliance/KPA Honorar & Belege

5. … lässt die Finger von traurigen Filmen.

Denn Gefühle beeinflussen unsere Geschmackswahrnehmung und damit auch unser Essverhalten. Das zeigt zumindest eine Studie der Psychologin Petra Platte von der Universität Würzburg. Platte und ihr Team ließen Frauen und Männer zwischen 19 und 47 Jahren bestimmte Fernsehszenen anschauen und dabei schmausen. Das Ergebnis: Die Teilnehmer, die TV-Szenen sahen, die sie emotional berührten, konnten nicht mehr zwischen fettigen und fettarmen Snacks unterscheiden und aßen am Ende mehr Chips als die Vergleichsgruppe. Ob allein die Gefühle die Ursache für das Essverhalten waren, sei jedoch dahingestellt. Vielleicht lenken uns starke Emotionen auch einfach nur ab und bringen uns so dazu, nicht mehr auf den Geschmack zu achten, sondern einfach nebenbei mehr zu essen.

 

Aus dem Film "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" © picture alliance/United Archives

Aus dem Film “Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück” © picture alliance/United Archives

6. … quält sich nicht mit Diäten.

Denn wer sich beim Abnehmen allzu sehr unter Druck setzt, ist gestresst. Und der Körper eines gestressten Menschen schüttet das Hormon Cortisol aus. Dieses hemmt die Glukoseverwertung und sorgt für eine verstärkte Freisetzung von Fettsäuren. Ist der Stress vorbei, sinkt die Konzentration des Hormons und die Fettsäuren lagern sich verstärkt in unserem inneren Bauchfett ein – dem sogenannten Viszeralfett (lat. viscera „Eingeweide“). Das Ergebnis: Der Bauch wird dicker. Anders als das Unterhautfettgewebe ist zu viel Viszeralfett ungesund, denn dadurch erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Typ-2-Diabetes.