„Laufen ist wie Sex. Du musst nicht gut sein, um Spaß zu haben.“

TV-Moderator Sven Lorig brachte 100 Kilo auf die Waage. Dann begann er mit dem Laufen und die Pfunde purzelten. Heute ist der 44-Jährige Marathonläufer und hat über seinen Weg ein Buch geschrieben.

Als Jugendlicher waren Sie sehr sportlich. Wieso haben Sie so stark zugenommen?

Mit 25 begann ich beim Rundfunk zu arbeiten, hörte mit dem Sport auf und zog mit meiner Freundin – meiner heutigen Frau – zusammen. Weil sie nicht gern kocht, übernahm ich das – und zwar mit viel Fett und Sahne. Wir futterten wie die Weltmeister und nach gut zwei Jahren hatte ich 30 Kilo mehr auf den Hüften.

Und Ihre Frau?

Die hatte auch gut zugelegt.

Wann kam die Wende?

Meine Frau entschloss sich, einen Ernährungskurs zu besuchen. Ich fand das toll. Wohlgemerkt für sie, nicht für mich. Um sie zu unterstützen, schenkte ich ihr sogar eine Pulsuhr. Mich selbst hielt ich irgendwie nach wie vor für fit.

Wann machte es bei Ihnen Klick?

Bei der Zahl 56 – das war die Größe meines neuen Anzugs. Ein Schock. Dann lieh ich mir an einem Wochenende die Pulsuhr meiner Frau und joggte los. Gefühlt waren es mindestens zehn Kilometer, tatsächlich waren es gerade mal drei. Mein Puls war am Anschlag – und zwar von Anfang an.

© Monika Sandel

© Monika Sandel

Zur Person

Sven Lorig, 44, moderiert das „ARD Morgenmagazin“ im Ersten, die Nachrichtensendung „WDR aktuell“ und die Rateshow „Dings vom Dach“ im hr-Fernsehen. Sein neustes Sachbuch „Lässig laufen. Warum Fitness keine Folter braucht“ ist Anfang Februar 2016 im Verlag Bastei Lübbe erschienen und kostet 9,99 Euro.

„Low“ dies, „low“ das interessiert mich nicht

Inzwischen haben Sie die 30 Kilo abgespeckt und sind Marathonläufer. Wie haben Sie das geschafft?

Durch regelmäßiges Laufen und eine andere Art zu kochen. Vor allem aber, indem ich es locker anging. Abnehmen geht halt nicht von heute auf morgen.

Reden wir von Wochen oder von Monaten?

Nach einem Jahr war ich einigermaßen fit. Für meinen ersten Marathon brauchte ich allerdings noch weitere sechs Jahre. Viele Menschen melden sich schon nach ein paar Wochen Training beim 10-Kilometer-Lauf an. Das ist verrückt.

Anfang Februar kam Ihr Buch „Lässig laufen“ heraus. Warum mussten Sie aus Ihrem persönlichen Erfolg einen Ratgeber machen?

Ich bin kein Dogmatiker. In meinem Buch geht es nicht um Leistung. Sich Ziele zu setzen, ist gut und wichtig, aber man sollte sie gelassen verfolgen. Und genau das will ich den Leuten vermitteln: Geht die Sache entspannt an.

Das gilt fürs Laufen wie fürs Essen.

Genau. Low dies, low das – das interessiert mich nicht. Habe ich Lust auf ’ne Tüte Flips, esse ich die auch.

Wie lange braucht es, um die abzujoggen?

Um die Erdnussflips abzutrainieren muss ich fast eine Stunde mehr laufen als üblich. Das sind etwa 10 km. Das hängt aber auch davon ab, wie viel Sie wiegen. Beim Laufen nehmen dicke Menschen tatsächlich schneller ab als dünne.

Laufen als Mini-Urlaub

Worauf sollten Menschen achten, die mit dem Laufen anfangen?

Die meisten wollen am Anfang zu viel und gehen gleich vier bis fünf Mal die Woche joggen. Das ist Irrsinn. Am Ende haben sie keine Lust mehr oder vielleicht Knieschmerzen. Ans Laufen muss man sich langsam rantasten. Ein-, zweimal die Woche reicht zu Beginn völlig aus. Das ist wie beim Eintopf: Die Würstchen sind schnell heiß, aber damit das Ganze schmeckt, braucht es Zeit.

Was gibt Ihnen das Laufen?

Es ist mein Mini-Urlaub. Nach der Arbeit eine Runde durch den Wald oder durch den Park zu rennen und für ein Stündchen an der frischen Luft zu sein, tut mir einfach gut. Außerdem hilft es mir, Stress abzubauen. Laufen ist wie Sex.

Weil dabei Glückshormone ausgeschüttet werden?

Weil du nicht zwingend gut sein musst, um Spaß zu haben.

 

Wir verlosen das Buch!

Wir verlosen ein Exemplar von Sven Lorigs Sachbuch „Lässig laufen. Warum Fitness keine Folter braucht“. Um an der Verlosung teilzunehmen, schicken Sie einfach eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an redaktion@igp-magazin.de. Betreff „Gewinnspiel: Lässig laufen. Warum Fitness keine Folter braucht”. Einsendeschluss ist der 21. April 2016.

Das Gewinnspiel ist beendet. Gewonnen hat Jochen W. aus Borken.
Herzlichen Glückwunsch!

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barauszahlung ist nicht möglich. Teilnehmen dürfen alle, ausgenommen Mitarbeiter der beteiligten Firmen und deren Angehörige. Pro Person ist die Teilnahme nur mit einer einzigen E-Mail gestattet. Bei mehreren Einsendern entscheidet das Los. Der Gewinner des Preises wird benachrichtigt. Die personenbezogenen Daten werden nur zum Zwecke der Durchführung dieses Gewinnspiels gemäß der datenschutzrechtlichen Bestimmungen erhoben, verarbeitet und genutzt. Mit dem Absenden der E-Mail akzeptiert der Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen.